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Universitätsklinikum Essen
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Gefäßnervenkonflikte

Gefäßnervenkonflikte können zu Erkrankungen führen, die die Lebensqualität der Patienten extrem beeinträchtigen. Die bekanntesten Erkrankungen aus dieser Gruppe sind die Trigeminusneuralgie sowie der Spasmus hemifacialis. Bei der Trigeminusneuralgie kommt es zu einschießenden, stechenden, kaum auszuhaltenden Schmerzen im Bereich des Gesichtes. Die Schmerzen treten üblicherweise plötzlich und in Attacken auf. Die Symptomatik betrifft fast immer nur eine Gesichtshälfte und am häufigsten das Versorgungsgebiet des II. Astes des N. trigeminus.

Eine weitere Erkrankung ist der Spasmus hemifacialis, welcher zu Verkrampfungen der Gesichtsmuskulatur auf einer Seite führt, die ähnlich plötzlich auftreten und im Intervall komplett verschwunden sind. Deutlich seltener sind die Glossopharyngeus-Neuralgie und der Schiefhals, auch Torticollis genannt. Äußerst selten können Gefäßnervenkonflikte auch Schwindel auslösen, wenn der Gleichgewichtsnerv betroffen ist. All den Erkrankungen ist gemein, dass die Zeit von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung und schließlich zur Therapie häufig bis zu viele Jahre beträgt, obwohl die Erkrankung die Lebensqualität der Patienten drastisch einschränkt.

Die zugrundeliegende Ursache für die Beschwerden ist eine Schädigung der Isolationsschicht der Nerven durch die permanente Pulsation eines direkt daran verlaufenden Gefäßes nahe des Austritts aus dem Hirnstamm. Die medikamentösen Maßnahmen, z.B. durch Therapie mit Gabapentin oder anderen Medikamenten derselben Stoffgruppe sowie durch Botoxinjektionen führen häufig zu einer Linderung der Beschwerdesymptomatik, jedoch nicht zu einer Heilung. Die von dem amerikanischen Neurochirurgen Peter Jannetta in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte mikrovaskuläre Dekompression führt in einer Mehrzahl der Patienten (ca. 80 %) zu einer permanenten Heilung. Bei der nach Jannetta benannten Operationstechnik wird zwischen die Nervenaustrittsstelle und das Gefäß ein Polster aus Muskel oder Teflonwatte gelegt, wodurch die schädliche Pulsation des Gefäßes nicht mehr auf den Nerv einwirken kann. Seit vielen Jahren wird diese Operationstechnik in der Universitätsklinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie hier in Essen erfolgreich angewendet. Neben der mikrovaskulären Dekompression besteht vor allem bei Patienten, welche aufgrund ihrer Vorerkrankungen eine größere Operation nicht durchführen lassen können, die Möglichkeit einer Bestrahlung oder einer lokalen Verödung des Nervs mit Hitze oder Medikamenten. Gerne beraten wir Sie ausführlich über die Operationsmöglichkeiten und das für Sie beste Verfahren in unserer ambulanten Spezialsprechstunde. Hier arbeiten wir auch eng mit der Universitätsklinik für Neurologie und der Strahlenklinik hier in Essen zusammen.