Bei Bewegungsstörungen handelt es sich um Erkrankungen, die Auswirkungen auf die präzise Bewegungsausführung, die Koordination und auch die Körperhaltung haben. In der Behandlung von Bewegungsstörungen kann bei einem Teil der Patieten neben einer medikamentösen Therapie auch eine operative Behandlung mittels Tiefer Hirnstimulation (THS) eine Linderung der Symptome bewirken. Erkrankungen, bei denen diese Therapie eingesetzt werden kann sind unter anderen:
Beim Morbus Parkinson handelt es sich um eine nicht heilbare neurologische Erkrankung. Es kommt zu einer Störung der Zellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Diese Zellen liegen in tiefen Kerngebieten des Gehirns, den Basalganglien. Die typischen Symptome der Erkrankung sind:
- Bewegungsarmut (Hypokinese, Bradykinese, Akinese)
- Steifigkeit (Rigor)
- Zittern (Tremor)
- Störung des Gleichgewichts, der Haltungsstabilität (Posturale Instabilität)
Dystonien sind Bewegungsstörungen, die sich durch eine ungewollte Überbeweglichkeit auszeichnen. Unterschieden werden fokale, generalisierte und sekundäre (im Rahmen anderer Erkrankungen auftretende) Dystonien. Es kommt zu unwillkürlichen, krampfartigen Bewegungen sowie zu Fehlhaltungen. Diese können zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen und neben den motorischen Problemen auch eine psychische Belastung verursachen. Unbehandelte Dystonien können zu schweren Kontrakturen und auch Deformitäten führen.
Als Tremor bezeichnet man unwillkürliches Zittern eines Körperteils bzw. einer Muskelgruppe. Es werden viele unterschiedliche Tremorerkrankungen unterschieden. Grundsätzlich wird zunächst zwischen Ruhetremor und Aktionstremor unterschieden. Der häufigste Tremor ist der Essentielle Tremor. Dieser schreitet meist langsam voran und kann vor allem durch Behinderung von zielgerichteten Bewegungen zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. Hier kann eine Therapie mittels Tiefer Hirnstimulation mit guten Erfolgsaussichten in Betracht gezogen werden.