Spinale Traumen
Eine äußere Gewalteinwirkung (Trauma) kann eine stabile oder instabile Schädigung der Wirbelsäule hervorrufen. Werden hierdurch auch Rückenmark oder Nerven geschädigt, so können zudem auch neurologische Ausfallerscheinungen (Lähmungen, Gefühls-, Blasen- und Mastdarmstörungen oder eine Querschnittslähmung) auftreten.
Während bei jüngeren Patienten meist Traumen mit höherer Rasanz (Verkehrs- und Arbeitsunfälle) Ursache für eine Wirbelsäulenschädigung sind, so tritt diese bei älteren oftmals auch durch weit geringere Gewalteinwirkung (z.B. ein häuslicher Sturz) auf.
Ursächlich hierfür sind eine zunehmende Degeneration der knöchernen Strukturen (z.B. bedingt durch Osteoporose) sowie des Bandhalteapparates der Wirbelsäule mit steigendem Alter. Ebenso können degenerative Wirbelsäulenerkrankungen auf Grund eines bereits eingeengten Spinalkanals das Risiko für eine neurologische Schädigung erhöhen.
Ist durch das Wirbelsäulentrauma eine neurologische Schädigung aufgetreten, so sollte die ursächliche Pathologie (z.B: Kompression des Rückenmarks oder nervaler Strukturen durch Knochen- oder Bandscheibengewebe) schnellstmöglich aufgehoben werden, damit eine Chance auf Erholung besteht.
Auch instabile Schädigungen der Wirbelsäule benötigen eine operative oder konservative Therapie, da sonst die Gefahr einer neurologischen Beeinträchtigung besteht. Hierzu muss meist das betroffene Wirbelsäulensegment durch eine Korsettversorgung von außen oder eine operative innere Stabilisierung ruhiggestellt werden.
Bei stabilen Wirbelsäulentraumen führt eine Ruhigstellung des Wirbelsäulensegmentes zu deutlicher Schmerzlinderung.
Als überregionales Traumazentrum wird in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Unfallchirurgie die operative Versorgung der gesamten Wirbelsäule durchgeführt. Hierzu steht sowohl ein 24-stündiger Dienstbetrieb als auch die modernste apparative Ausstattung (spinale Navigation, Mikroskopie, 3D-Röntgen) bereit.