Hydrocephalus
Der "Hydrocephalus" (Wasser-Schädel bzw. Wasserkopf) bezeichnet die krankhafte Vergrößerung der mit Nervenwasser (Liquor) gefüllten Räume im Gehirn, die meist mit einer Druckerhöhung im Schädel einhergeht. Der normale Kreislauf der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit ist dabei gestört („Nervenwasserzirkulationsstörung“). Dies kann bei Kindern vorkommen, so zum Beispiel gehäuft bei Frühgeborenen, nach Hirnblutungen oder bei Tumoren des kindlichen Gehirns.
Die Symptome der Nervenwasserzirkulationsstörung sind vielfältig und je nach Ursache und Alter unterschiedlich. Bei Kleinkindern ist es beim noch nicht vollständig verknöcherten Schädel eine Zunahme des Kopfumfanges, später treten Kopfschmerzen, Doppelbilder, Übelkeit und Unruhe als erste Signale auf. Bei chronischem Verlauf kommen neurologische Beeinträchtigungen, wie Gangstörung, Blasenschwäche und Gedächtnisschwierigkeiten hinzu.
Je nach Ursache kommen unterschiedliche chirurgische Behandlungsmöglichkeiten in Betracht. So kann in einigen Fällen durch endoskopische Eingriffe die Zirkulation wiederhergestellt werden. Ist die Resorption gestört, wird eine mechanische kleine Ableitung in den Bauchraum oder das Gefäßsystem angelegt. Man spricht hier von einem "Shunt-System", „shunt“ engl. für Kurzschluss).
In Essen bieten wir sämtliche neurochirurgischen Therapieformen an. Bezüglich einer Shunt-Anlage besteht Erfahrung mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ableitungen und Ventile, sodass eine individuelle Versorgung möglich ist.
Auch andere Krankheitsbilder, die ebenfalls mit einer Störung der Hirn- und Rückenmarkswasserzirkulation einhergehen, wie Chiari-Malformation, Arachnoidalzysten und Syringomyelie können neurochirurgisch schonend versorgt werden.
Sollte bei Ihnen oder Ihrem Kind ein Hydrocephalus oder eine andere Nervenwasserzirkulationsstörung festgestellt worden sein, beraten wir Sie gerne in unserer Freitagssprechstunde über die genauen chirurgischen Möglichkeiten.