Periphere Nerven- und Plexuschirurgie
Periphere Nerven
Der Mensch ist ein echtes Nervenbündel. Milliarden Nervenzellen durchziehen den menschlichen Körper und leiten Informationen aus dem zentralen Nervensystem in die Peripherie und umgekehrt. Schädigungen peripherer Nerven, also der Nerven, die den gesamten Körper durchziehen, entstehen durch Fehlbelastung und Überlastung, Unfälle, Entzündungen, Tumore und Stoffwechselerkrankungen. Dabei kann es zu leichten und schweren, vorübergehenden oder bleibenden Ausfällen kommen.
Die Aufgabe der Neurochirurgie ist die Behandlung all der Krankheitsbilder, die sich ohne eine operative Behandlung nicht bessern würden. Schmerzen, Taubheitsgefühl, Kribbeln, Missempfindungen und Lähmungen können Zeichen einer Nervenschädigung sein. Sie können unmittelbar infolge einer Verletzung, oder schleichend, wie bei vielen chronischen Schädigungen, auftreten.
Schwurhand, Krallenhand und Fallhand sind bekannte Fehlstellungen der Hand, die insbesondere dann auftreten, wenn Nerven im Bereich des Armes geschädigt werden. Der sogenannte Steppergang, bei dem der Fuß infolge einer Lähmung der Fußhebemuskulatur, ein charakteristisches klatschendes Geräusch beim Auftreten erzeugt, entsteht durch eine Läsion des Nervus peroneus. Neben der Muskellähmung kann zusätzlich eine Störung des Berührungsempfindens im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven auftreten. Dabei kann es sowohl zu einer Gefühllosigkeit, als auch zu einer ausgeprägten Überempfindlichkeit im Versorgungsgebiet kommen. Typisch ist eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Kälte.
Wenn die Diagnose früh gestellt wird und die Schädigung noch nicht zu fortgeschritten ist lassen sich Nervenkompressionssyndrome sehr erfolgreich neurochirurgisch behandeln. Außerdem kann man anschließend mit einer vollständigen Regeneration des Nervens rechnen.
Operationen an peripheren Nerven können ambulant durchgeführt weden, somit kann sich der Patient zu Hause und in vertrauter Umgebung von dem neurochirurgischen Eingriff erholen. Er stellt sich einige Tage nach der Operation noch einmal zur Entfernung des Nahtmaterials und zur Erfolgskontrolle in der Sprechstunde vor.