Verletzungen
Ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist eine Verletzung des Schädels und des Gehirns. Diese entsteht durch Gewalteinwirkung wie Stürze oder Verkehrsunfälle. Das Universitätsklinikum Essen ist Überregionales Traumazentrum und die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie ist Teil des interdisziplinären Teams, dass die Versorgung Schwerverletzter im Schockraum übernimmt. Gemeinsam mit den anderen beteiligten Klinken kann hier jede Form von Schädel-Hirn-Trauma behandelt werden. Dies reicht von der intensivmedizinischen neurologischen Überwachung bis zu komplexen multidisziplinären operativen Behandlungen. Mit etwa 250 Patientinnen und Patienten mit Hirnverletzungen im Jahr zählt die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie zu den Zentren mit der größten Erfahrung auf diesem Gebiet.
Epidurale Hämatome sind Blutungen zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und dem Schädelknochen. Diese Art von Hämatom entsteht meist infolge eines Traumas. Epidurale Hämatome können sich schnell entwickeln, zu einer Kompression des Gehirns führen und dadurch lebensbedrohlich werden. Die Behandlung eines epiduralen Hämatoms erfordert meist eine sofortige Operation. Dabei wird das Hämatom entfernt und die Blutungsquelle gestillt.
Subdurale Hämatome sind Blutungen zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und der Arachnoidea, einer der inneren Hirnhäute. Diese Blutungen entstehen meist durch Verletzungen, bei denen Brückenvenen reißen. Subdurale Hämatome können sowohl als akute als auch als chronische Form in Erscheinung treten.
Akute subdurale Hämatome (aSDH) treten in der Regel unmittelbar nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma auf und können zu schweren neurologischen Symptomen führen. Im Gegensatz dazu entwickeln sich chronische subdurale Hämatome (cSDH) langsamer, häufig über Wochen oder Monate. Sie treten häufig bei älteren Menschen auf insbesondere bei der Einnahme blutverdünnender Medikamente. Die Behandlung eines akuten subduralen Hämatoms ist ein medizinischer Notfall und erfordert meist eine sofortige Operation. Dabei wird das Hämatom entfernt und die Blutungsquelle gestillt. Chronische subdurale Hämatome werden meist durch schleichend zunehmende Symptome auffällig. Sie sind nur selten ein medizinischer Notfall und können meist durch eine minimalinvasive Operation (Bohrlochtrepanation) behandelt werden.
Schädelfrakturen sind Verletzungen des Schädelknochens, die durch äußere Gewalteinwirkung entstehen. Abhängig von der Form der Fraktur, der Lokalisation und der darunterliegenden Hirnstrukturen variiert die Schwere dieser Verletzung.
Viele einfache Frakturen erfordern keine chirurgische Intervention und können konservativ behandelt werden. Komplexe Frakturen, insbesondere bei Zerreißung der Hirnhaut, Verletzung des Hirns oder größerer Beteiligung des Gesichtsschädels, erfordern einer operative Versorgung.