Erkrankungen der Schädelbasis sind eine heterogene Gruppe und stellen die behandelnden Ärzte dabei häufig vor Herausforderungen. Anatomisch lässt sich die Schädelbasis in die vordere, die mittlere und die hintere Schädelgrube einteilen. Neben Tumoren fallen auch einige Gefäßerkrankungen in den Bereich der Schädelbasischirurgie. Zu den häufigsten Tumoren gehören Meningeome, die im gesamten Bereich der Schädelbasis auftreten können, jedoch besonders häufig in der vorderen Schädelgrube oder in der hinteren Schädelgrube auftreten. Ebenfalls häufig sind Tumore der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). An unterschiedlichen Stellen der Schädelbasis können zudem Tumore entstehen, die von den Nervenscheiden der Hirnnerven ausgehen. Am häufigsten ist hier das Vestibularisschwannom, das auch als Akustikusneurinom bezeichnet wird.

Die Behandlung von Schädelbasiserkrankungen erfolgt interdisziplinär. Zunächst erfolgt eine Besprechung im Rahmen von Tumorboards. Die chirurgische Behandlung selbst erfolgt zum Teil auch in multidisziplinären Teams mit Beteiligung der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Die endgültige Behandlung erfordert dann häufig eine kombinierte chirurgische und strahlentherapeutische Behandlung zum Teil auch mit nuklearmedizinischer und onkologischer Beteiligung. Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am Universitätsklinikum in Essen hat seit Jahren eine große Expertise auf dem Gebiet der Behandlung von Schädelbasiserkrankungen und bietet mit ausgewiesenen Experten für die Mikrochirurgie an der Schädelbasis und einer umfassenden apparativen Ausstattung die gesamte Bandbreite der aktuellen Schädelbasischirurgie an. Gerne beraten wir Patientinnen und Patienten über die Behandlungsmöglichkeiten sowie die Behandlungsstrategien in unseren Spezialsprechstunden.

Bei Tumoren der Hypophyse handelt es sich in den meisten Fällen um gutartige Tumore der Hirnanhangsdrüse. In Abhängigkeit der Größe werden sie als Mikroadenome (< 1 cm) oder Makroadenome (> 1cm) bezeichnet. Aufgrund ihrer Größenzunahme können sie benachbarte Strukturen in ihrer Funktion beeinträchtigen und führen nicht selten zu Sehstörungen (Gesichtsfeldeinschränkungen, Abnahme der Sehstärke) und Kopfschmerzen. Darüber hinaus können sie die Bildung von wichtigen Hormonen, die in der Hypophyse gebildet werden, beeinträchtigen. Sie können aber auch zu krankhaft erhöhter Hormonproduktion führen, die sich z.B. in neu aufgetretenem Milchfluss aus der Brustdrüse (Prolaktinom), Größenwachstum von Händen, Füßen und Gesichtszügen (Akromegalie) oder einer erhöhten Kortisolproduktion (Morbus Cushing) äußert.