Schädelfehlbildungen
Kraniostenose, vorzeitiger Nahtverschluss, prämature Nahtsynostose
Der vorzeitige Verschluss der Schädelnähte, also der Wachstumszonen des Kopfes gehört beim Kind zu den häufigen Fehlentwicklungen. Es können einzelne Nähte, aber auch mehrere Nähte gleichzeitig durch die überstürzte Verknöcherung betroffen sein. Daraus resultiert ein ungleichmäßiges Schädelwachstum bis hin zu einem stigmatisierten Aussehen. Die geistige Entwicklung des Kindes ist dabei in aller Regel nicht betroffen. Es handelt sich in den meisten Fällen zunächst also um eine kosmetische Operationsindikation.
Am häufigsten ist die sogenannte Pfeil- oder Sagittal-Naht betroffen, so dass es zur Ausbildung eines Langschädels kommt. Gleichzeitig treten die Stirnhöcker prominent in den Vordergrund. Die Kranz- oder Coronar-Naht verknöchert etwas seltener vorzeitig. Sie kann ein- oder beidseitig oder auch in Kombination mit anderen Nähten (Sagittal- oder Metopica-Naht) betroffen sein. In Ausnahmefällen kann auch einmal die Lambdanaht betroffen sein. Hierbei handelt es sich aber meistens um eine lagebedingte Abflachung des kindlichen Hinterhaupts, die keiner chirurgischen Therapie bedarf. Die Diagnose einer echten vorzeitigen Schädelnahtverknöcherung im Gegensatz zu geburtsbedingten oder lagebedingten Deformitäten erfordert viel klinische Erfahrung. Synostosen können selten auch in Kombination mit genetischen Syndromen auftreten und sind dann in ihrer Behandlung entsprechend komplexer.
In Essen führen wir sowohl die minimal invasive endoskopische Behandlung um den 3. Lebensmonat (vor allem bei Sagitalnahtsynostose) als auch offene Rekonstruktions Operationen von komplexeren Deformitäten (Trigonozephalus) um den 6. bis 9. Lebensmonat an.
Kinder mit dem Verdacht auf eine Nahtsynostose können uns sehr gerne freitags zwischen 8.00 Uhr und 16.00 Uhr im Rahmen der Sprechstunde für pädiatrische Neurochirurgie vorgestellt werden.